Filmbeschreibung:
Die Augen gelten als Spiegel unserer Seele. Sie können glitzern, funkeln, wie Sterne leuchten. Über die Augen nehmen wir die Welt war. Das, was der Mensch mit Worten nicht sagen kann, sagt er mit den Augen. Alles kann man in ihnen ablesen, die großen Gefühle ebenso wie die Freude, die Trauer, das Glück und das Leid. Verliert der Mensch sein Augenlicht, trägt er nicht nur äußerlich, sondern auch seelisch bleibende Schäden davon.
1835 machte Ludwig Müller-Uri, der Spross einer Glasbläserfamilie, die 250 Jahre zuvor nach Thüringen eingewandert war, in Lauscha eine bahnbrechende Erfindung. Er entwickelte das erste künstliche Auge für einen Menschen. Mit Müller-Uris Erfindung bekamen die geschädigten Gesichter der Menschen neue Hoffnung. Das ist bis heute so geblieben.Die Technik der Herstellung, die Zusammensetzung der Mineralien, ist ein Geheimnis, das von Generation zu Generation weitergegeben und das gehütet wird, wie ein Augapfel.
Auch Frank Müller-Uri, den der Film porträtiert, steht in der Tradition seines Urgroßvaters. Mit seinen Augen verfolgt die Kamera in der Glasbläserhütte die Entstehung des Grundmaterials. In riesigen Öfen wird es geschmolzen und verarbeitet. Später formt Müller-Uri in seiner Werkstatt aus tausend verschiedenen Farbglasfäden ein künstliches Auge. Es ist bestimmt für einen Patienten und muss dem noch funktionierenden Auge hundertprozentig gleichen.
Nach der Operation erfolgt der erste Blick des Patienten in den Spiegel und oft ist das Glück, was dieser dabei empfindet, mit Worten nicht zu beschreiben.
Stab:
Buch und Regie: Wolfram Moser und Jürgen Hoffmann
Kamera: Jürgen Hoffmann
Ton und Assistenz: Sascha Friedrich
Musik: Michael Wehr
Schnitt und Mischung: Torsten Archut
Aufnahmeleitung: Dirk Schümann
Produktionsleitung: Matthias Nowotny
Länge: 30 Minuten
Format: 4:3
Digital Betacam
© 2004 YUCCA Filmproduktion Hamburg im Auftrag des MDR